Bilanzierungsstrategie und Datenbeschaffung Musterklauseln

Bilanzierungsstrategie und Datenbeschaffung. Untersuchungsraum der Bilanzierung ist die Stadt Bad Lauterberg im Harz in ihren territorialen Grenzen. Der Bilanzierungszeitraum erstreckt sich über die Jahre 2019 bis 2021 – also zeitweise über die Corona-Pandemie, was bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten ist. Die Berechnungen erfolgten mit dem Klimaschutz-Planer, dem Bilanzierungstool des Klima- Bündnis, nach der bundesweit einheitlichen Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO). Der Klimaschutz-Planer erstellt – dem BISKO-Standard entsprechend – die Energiebilanz nach dem sogenannten Territorialprinzip. Dabei werden die Energiemengen betrachtet, die innerhalb des Stadtgebiets von Bad Lauterberg anfallen. Dies ermöglicht eine klare Definition der Bilanzgrenzen, so dass auf Bundesebene in Summe aller Kommunen betrachtet nichts unberücksichtigt bleibt. Außerdem ist eine gewisse bundesweite Vergleichbarkeit unter den Kommunen gegeben. Dieses Bilanzierungsprinzip ist allerdings auch kritisch zu sehen: • Den Kommunen werden die in ihren Grenzen durch die Wirtschaft verursachten Emissionen zugerechnet, obwohl die dort hergestellten Produkte hauptsächlich außerhalb genutzt werden. • Im Verkehrssektor werden die durch die Bevölkerung außerhalb des Stadtgebiets verursachten Emissionen nicht betrachtet, also z. B. auch keine klimaschädigenden Flugreisen berücksichtigt. Andererseits gehen z. B. Fernverkehrsstraßen, die durch eine Kommune führen, in ihre Bilanz ein, auch wenn dort hauptsächlich Menschen von außerhalb fahren. Ermittelt wurden zunächst die Mengen der vor Ort verbrauchten Endenergien. Diese sind sehr unterschiedlich klimaschädigend, am meisten Treibhausgase verursacht etwa die Verbrennung von Kohle. Außerdem entstehen bis zur Bereitstellung der verschiedenen Endenergieformen Energieverluste aus Förderung, Transport und Umwandlungen. Diese gesamten Einflüsse (aus der sogenannten Vorkette) werden in Emissionsfaktoren ausgedrückt, mit denen die Endenergiemengen jeweils multipliziert werden, um deren Treibhausgas-Bilanzen zu erhalten. In die Energiebilanz fanden – soweit vorhanden – lokale Energieverbräuche Eingang. Üblicherweise wurden in der Vergangenheit Verbrauchsschwankungen im Wärmebereich aufgrund überdurchschnittlich kalter bzw. warmer Jahre durch eine Witterungsbereinigung mittels Klimafaktoren des Deutschen Wetterdienstes ausgeglichen. So sollte eine überjährige Vergleichbarkeit ermöglicht werden. Aufgrund der zunehmenden Wetterextreme ist allerdings in Zweifel zu ziehen, ob es tatsä...