Common use of Politik zur Anpassung an den Klimawandel Clause in Contracts

Politik zur Anpassung an den Klimawandel. Österreich ist zum Einen durch die hohe Bedeutung besonders klimasensitiver Wirtschaftssektoren (Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus) und zum Ande- ren durch seine geographische Lage im Alpenraum sehr exponiert gegenüber dem Klimawandel. So ist beispielsweise der Temperaturanstieg in den Alpen seit Beginn der Industrialisierung rund doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Miss- lingt der Versuch, den Klimawandel in erträglichen Bandbreiten zu halten, so wer- den die Kosten für die Klimawandelanpassung auch in Österreich steigen, weil dann verstärkt in technische Anpassungsmaßnahmen investiert werden muss, um Infrastrukturen, Siedlungen und Ökosysteme bspw. vor Gefährdungen durch Hochwasser oder Steinschlag oder durch saisonale Wasserknappheit zu schüt- zen21. So ist in der Landwirtschaft im Zuge des Klimawandels mit einem Anstieg des (kostenintensiven) Bewässerungsbedarfes in jenen österreichischen Regionen zu rechnen, wo bereits heute die Wasserbilanz ausgeglichen oder bereits negativ ist22. In Österreich wurde im Oktober 2012 eine Strategie zur Anpassung an den Kli- mawandel von der Bundesregierung verabschiedet und im Mai 2013 von der Län- derebene zur Kenntnis genommen. Ziel der Strategie ist es, nachteilige Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu vermeiden und die sich ergebenden Chancen zu nutzen. Sie schafft einen bundesweiten übergeordneten und mit al- len Betroffenen abgestimmten Handlungsrahmen, aus dem konkrete Maßnah- men in den unterschiedlichen Bereichen für die nationale und sub-nationale Ebene abgeleitet werden können. Die Umsetzung der Strategie soll in enger Zu- sammenarbeit zwischen Bund und Ländern unter Beachtung der entsprechenden Zuständigkeiten erfolgen. Für 14 Aktivitätsfelder wurden in der Strategie Handlungsempfehlungen erarbei- tet: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Tourismus, Energie (Fokus Elektrizitätswirtschaft), Bauen und Wohnen, Schutz vor Naturgefahren, Katastro- phenmanagement, Gesundheit, Ökosysteme/Biodiversität, Verkehrsinfrastruktur, Raumordnung, Wirtschaft/Industrie/Handel und Städte (Fokus urbane Frei- und Grünräume). Eine nicht unerhebliche Anzahl von Maßnahmen wurde bereits in einigen Bundesländern umgesetzt oder zumindest in Angriff genommen, wie etwa die Ausarbeitung von Plänen zur Fernkühlung oder die Anpassung von Manage- mentplänen in Naturschutzgebieten. Zentrale Herausforderungen bestehen darin, Wissensdefizite über Auswirkungen des Klimawandels und daraus folgende Maßnahmenerfordernisse zu beseitigen und die Ergebnisse den Betroffenen in einer brauchbaren Weise zugänglich zu Wien, Juli 2013. machen, so dass besser abgesicherte Investitions- und Verhaltensentscheidun- gen getroffen werden können. Weitere Herausforderungen liegen im Bereich der "Risk Governance". Da sich die natürlichen Randbedingungen als nicht statisch herausstellen, wird es nötig sein, zahlreiche technische Normen oder auch Gefahrenzonenpläne, die Eingang in Bauvorschriften, Flächenwidmungspläne gefunden haben, zu überarbeiten. Dies wird eine Fülle von rechtlichen Folgefragen nach sich ziehen, deren Lö- sungszugänge bereits jetzt vorausschauend in Angriff genommen werden müs- sen. Weiters sind auf Basis eines Risikomanagements auf unterschiedlichen Ebenen (lokal, regional, betrieblich) entsprechende Maßnahmen zur Erhaltung und Ver- besserung des Wasserhaushaltes, zur Verbesserung der Bodenbewirtschaftung und zur Verminderung der Bodenerosion notwendig. Das Thematische Ziel "Umweltschutz und Förderung der Ressourceneffizienz" umfasst ein sehr breites Themenfeld, das grundsätzlich von den ESI-Fonds an- gesprochen werden kann. Diese Themen umfassen

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Politik zur Anpassung an den Klimawandel. Österreich ist zum Einen durch die hohe Bedeutung besonders klimasensitiver Wirtschaftssektoren (Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus) und zum Ande- ren durch seine geographische Lage im Alpenraum sehr exponiert gegenüber dem Klimawandel. So ist beispielsweise der Temperaturanstieg in den Alpen seit Beginn der Industrialisierung rund doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Miss- lingt der Versuch, den Klimawandel in erträglichen Bandbreiten zu halten, so wer- den die Kosten für die Klimawandelanpassung auch in Österreich steigen, weil dann verstärkt in technische Anpassungsmaßnahmen investiert werden muss, um Infrastrukturen, Siedlungen und Ökosysteme bspw. vor Gefährdungen durch Hochwasser oder Steinschlag oder durch saisonale Wasserknappheit zu schüt- zen21. So ist in der Landwirtschaft im Zuge des Klimawandels mit einem Anstieg des (kostenintensiven) Bewässerungsbedarfes in jenen österreichischen Regionen zu rechnen, wo bereits heute die Wasserbilanz ausgeglichen oder bereits negativ ist22. In Österreich wurde im Oktober 2012 eine Strategie zur Anpassung an den Kli- mawandel von der Bundesregierung verabschiedet und im Mai 2013 von der Län- derebene zur Kenntnis genommen. Ziel der Strategie ist es, nachteilige Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu vermeiden und die sich ergebenden Chancen zu nutzen. Sie schafft einen bundesweiten übergeordneten und mit al- len Betroffenen abgestimmten Handlungsrahmen, aus dem konkrete Maßnah- men in den unterschiedlichen Bereichen für die nationale und sub-nationale Ebene abgeleitet werden können. Die Umsetzung der Strategie soll in enger Zu- sammenarbeit zwischen Bund und Ländern unter Beachtung der entsprechenden Zuständigkeiten erfolgen. Für 14 Aktivitätsfelder wurden in der Strategie Handlungsempfehlungen erarbei- tet: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Tourismus, Energie (Fokus Wien, Juli 2013. Elektrizitätswirtschaft), Bauen und Wohnen, Schutz vor Naturgefahren, Katastro- phenmanagement, Gesundheit, Ökosysteme/Biodiversität, Verkehrsinfrastruktur, Raumordnung, Wirtschaft/Industrie/Handel und Städte (Fokus urbane Frei- und Grünräume). Eine nicht unerhebliche Anzahl von Maßnahmen wurde bereits in einigen Bundesländern umgesetzt oder zumindest in Angriff genommen, wie etwa die Ausarbeitung von Plänen zur Fernkühlung oder die Anpassung von Manage- mentplänen in Naturschutzgebieten. Zentrale Herausforderungen bestehen darin, Wissensdefizite über Auswirkungen des Klimawandels und daraus folgende Maßnahmenerfordernisse zu beseitigen und die Ergebnisse den Betroffenen in einer brauchbaren Weise zugänglich zu Wien, Juli 2013. machen, so dass besser abgesicherte Investitions- und Verhaltensentscheidun- gen getroffen werden können. Weitere Herausforderungen liegen im Bereich der "Risk Governance". Da sich die natürlichen Randbedingungen als nicht statisch herausstellen, wird es nötig sein, zahlreiche technische Normen oder auch Gefahrenzonenpläne, die Eingang in Bauvorschriften, Flächenwidmungspläne gefunden haben, zu überarbeiten. Dies wird eine Fülle von rechtlichen Folgefragen nach sich ziehen, deren Lö- sungszugänge bereits jetzt vorausschauend in Angriff genommen werden müs- sen. Weiters sind auf Basis eines Risikomanagements auf unterschiedlichen Ebenen (lokal, regional, betrieblich) entsprechende Maßnahmen zur Erhaltung und Ver- besserung des Wasserhaushaltes, zur Verbesserung der Bodenbewirtschaftung und zur Verminderung der Bodenerosion notwendig. Das Thematische Ziel "Umweltschutz und Förderung der Ressourceneffizienz" umfasst ein sehr breites Themenfeld, das grundsätzlich von den ESI-Fonds an- gesprochen werden kann. Diese Themen umfassen

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