Identitäten Musterklauseln

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Identitäten. Auf beiden Seiten, im griechisch-zyprischen sowie im türkisch-zyprischen Teil Zyperns, entwickeln sich nach 1974 Alternativen zum bis dahin vorherrschenden ‚Mutterland Nationalismus‘. Vor allem vorangebracht durch die jeweils links- orientierten Parteien, entwickelt sich eine zyprische Identität, eine Art ziviler Nationalismus, der im Gegensatz zu Abstammung, Kultur und Ethnie, auf die gemeinsame Heimat aller Zyprer und die bürgerlichen Beziehungen zwischen den Gruppen verweist. Zunächst ist diese Form des Nationalismus stärker im Süden, hauptsächlich aufgrund der Unzufriedenheit mit Griechenland. Später gewinnt dieser auch Popularität im Norden, vor allem unter den türkischen Zyprern, die die Migration aus der Türkei kritisieren. Loizides (2007) definiert des Weiteren noch eine dritte Form des Nationalismus auf Zypern, eine Verbundenheit zur eigenen ethnischen Gruppe: ‚türkischer Zypriotismus‘ und ‚griechischer Zypriotismus‘. Diese Form fokussiert die Interessen der eigenen ethnischen Gruppe mehr als die der Mutterländer oder der Gesamt-Zyperns. Diese Differenzierung der drei verschiedenen Identitätstypen in den jeweiligen Gruppen treffen auch Psaltis et al. (2014), namentlich ‚Ethno- Nationalismus‘, ‚Pro-Versöhnung‘ und ‚Kommunitarismus‘. Die ‚Ethno-Nationalisten‘ zeichnen sich – in Bezug auf die jeweils andere ethnische Gruppe Zyperns – durch ein geringes Level an Vertrauen und Vergebung sowie ein hohes Ausmaß an Vorurteilen und empfundener Bedrohung aus. Mitinbegriffen in ihrem ethnischen Horizont sind die Bevölkerungen der Mutterländer; die jeweils andere Bevölkerungsgruppe Zyperns schließen sie hingegen aus. Sie sind wenig offen für Veränderung und der Kontakt zu Mitgliedern der jeweils anderen Gruppe ist minimal. Im Gegensatz dazu zeigt die Gruppe der ‚Pro-Versöhnung‘ eine positive Einstellung gegenüber den Mitgliedern der anderen ethnischen Gruppe (mehr Kontakt, Vertrauen und Vergebung, weniger Vorurteile und empfundene Bedrohung) sowie eine zypriozentrische Ausrichtung, die türkische und griechische Zyprer inkludiert. Sie ist emanzipierter von den offiziellen Narrativen und offener gegenüber Dialog mit Mitgliedern der jeweils anderen ethnischen Gruppe. Die Kommunitarier ähneln in ihrer Ausprägungen den Ethno- Nationalisten, beziehen sich jedoch nur auf die Mitglieder der eigenen ethnischen Gruppe. (Loizides 2007, 172-186; Xxxxxxx, Xxxxx, et al. 2014, 6; Psaltis 2016, 22f) Es ist an diesem Punkt jedoch wichtig anzumerken, dass bei jeder der drei er...