CSR – Corporate Social Responsibility Musterklauseln

CSR – Corporate Social Responsibility. Interessenvertretung Auf EU-Ebene und im internationalen Kontext wird derzeit immer häufiger die soziale Verant- wortung von Unternehmen („corporate social responsibility“) – in verschiedenster Ausprä- gung – angesprochen. Auch eine Arbeitsgrup- pe im Groupement befasst sich mit diesem Thema. Der ÖGV tritt in dieser Frage dafür ein, dass derartige Überlegungen oder allfällige Emp- fehlungen nur auf freiwilliger Basis erfolgen können und hier umfassende verpflichtende Vorschriften nicht zielführend erscheinen. Der ÖGV hatte in der Diskussion auch betont, dass es zwar gerade für Genossenschaften wesentlich ist, den Fokus des Wirtschaftens nicht nur auf (kurzfristige) Gewinne zu legen, sondern in Verfolgung des gesetzlichen Auf- trags an die Genossenschaften („Förderauf- trag“) in § 1 Abs. 1 Genossenschaftsgesetz die Mitglieder der Genossenschaft umfassender zu fördern. Die Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Agierens ist für Genossenschaften eine zen- trale Ausrichtung. Dies ermöglicht es Genos- senschaften, auch andere Interessen entspre- chend zu berücksichtigen. Im Sinne der so genannten „Stufentheorie“ hat der Vorstand einer Genossenschaft nach Ansicht des ÖGV auch (auf einer subsidiären Ebene) die Interessen anderer Anspruchs- gruppen zu berücksichtigen. Dies kann bei- spielsweise im Gesetz selbst verankert sein (zwingende Arbeitnehmermitbestimmungen) oder in der Satzung explizit erwähnt werden. Wenn weder auf gesetzlicher, satzungsmäßi- ger oder gar vertraglicher Ebene zusätzliche Interessen – Interessen der Stakeholders – vom Vorstand als Leitungsorgan der Genos- senschaft zu berücksichtigen sind, ergibt sich dennoch eine gewisse Verantwortung gegen- über der „Umwelt, Mitwelt und Nachwelt“ (vgl. Xxxxxxxx, Member-Value-Management, in: Xxxxxx/Xxxxxxx (Hrsg.), Management in Profit- und Non-Profit-Organisationen, Wien 2001). Die soziale Verantwortung ist daher aus Sicht des ÖGV gerade für Genossenschaften eine ganz zentrale Aufgabe; mehr noch, als dies für andere Gesellschaften der Fall wäre. Die Ent- wicklung entsprechender Leitbilder, die zur Orientierung unternehmerischen Handelns dienen sollen, könnte in diesem Sinne durch- aus zu positiven Einflüssen auf das Verhalten des Managements in konkreten Einzelsituatio- nen führen. Nichtsdestotrotz darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass es sich bei genossenschaft- lichen Kooperationen und deren Mitgliedern zumeist um KMU handelt, die, um wirtschaft- lich bestehen zu können, weitaus weniger Möglichkeiten haben...