Studiendesign. In der vorliegenden prospektiven Studie wurden innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen an drei Terminen die drei Sensoriendesigns drei Kontrollbedingungen gegenübergestellt. Zum Vergleich mit meditativen Verfahren wurde das Sensorium mit zwei Übungen verglichen, welche beim MBSR verwendet werden. Zum einen wurde eine Achtsamkeitsmeditation mit Konzentration auf den Atem, die im folgenden „Atemachtsamkeit“ genannt wird, verwendet. Zum anderen wurde eine Körperachtsamkeitsübung, die im Weiteren als „Bodyscan“ bezeichnet wird, dem Sensorium gegenübergestellt. Diese beiden meditativen Verfahren wurden zur besseren Vergleichbarkeit mit den Sensoriumssitzungen auf eine Dauer von 20 Minuten gekürzt. Eine weitere Kontrollbedingung stellte eine Sitzung dar, die „Pseudosensorium“ genannt wurde. Hierbei wurden dem Probanden Klänge vorgespielt und Farben gezeigt, die nicht von seinen Körpersignalen beeinflusst wurden, um die unterschiedliche Wirkung von selbst gesteuerten und vorgegebenen Signalen zu messen.
Studiendesign. Das Projekt wurde als praxisnahe Praxisstudie mit Interventionsdesign durchgeführt, die jeweils eine Basisuntersuchung und eine Evaluationsphase beinhaltet. Die Ein- bettung in die Praxis bedingte, dass die Intervention nicht inhaltlich einheitlich durch- geführt werden konnte, sondern sich der Organisationsentwicklungsprozess jeweils an den Themen der Projektstationen ausrichtete. In der Basisuntersuchung, vor Be- ginn der Intervention, wurde der aktuelle Status der individuellen Belastungen sowie der Team- bzw. Organisationsfunktionalität mit einem standardisierten Fragebogen erfasst. Weiter wurden der Veränderungsbedarf und aktuelle Problemfelder aus Sicht der Projektteilnehmer erhoben. Nach Ende der Intervention wurden vergleichbare Informationen sowie die Beurteilung der erlebten Veränderungen und des Projektes insgesamt erfragt. Die Fragebögen wurden jeweils berufsgruppenspezifisch formu- liert, d. h. es gab eine Version für das pflegerische und eine für das ärztliche Perso- nal (vgl. „Arbik“-Fragebogen im Anhang 1a und 1b bzw. 2a und 2b). Um die vor und nach der Intervention erhobenen Daten personenbezogen zuordnen zu können, wurden die Studienteilnehmer gebeten, ein Passwort auf dem Fragebo- gen anzugeben. Somit stand die analog vor und nach der Intervention erhobene In- formation zur Evaluation der Intervention (ØVRETVEIT, 2002) für einen exakten Prä/Postvergleich und – über die Bildung individueller Differenzwerte – für die Unter- suchung eventueller differentieller Effekte zur Verfügung. Wesentliches Element der Konzeption ist die Einbettung der Studie als Mitarbeiterbe- fragung in die Organisation (BORG, 2003). Die Präsentation und Rückführung der Ergebnisse sind wesentlicher Teil der Maßnahme und im vorliegenden Fall Bestand- teil der Intervention. Die Ergebnisse der Befragung in der Basisuntersuchung gehen in die inhaltliche Planung der Interventionen ein. Der Fragebogen, der vor (t1) und nach (t2) der Intervention verwendet wurde, be- stand aus mehreren Komponenten: zum einen wurden Skalen aus der deutschen Version des Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ; NÜBLING et al., 2005) verwendet, zum anderen Einzelfragen - zu wichtigen Gründen für Probleme im Arbeitsablauf, - zum Veränderungs-/Verbesserungsbedarf (t1) bzw. erlebten Veränderungen (t2) und - zur Zusammenarbeit auf Station. Nach der Intervention wurde zudem die Zufriedenheit mit dem Projekt erfasst (Tab. 2.1).