Werkvertragsarbeitskräfte Musterklauseln

Werkvertragsarbeitskräfte. Grundsätzlich besteht bei Werkvertragsarbeitskräften ein Drei- ecksverhältnis zwischen zwei arbeitgebenden Parteien und einer arbeitnehmenden Partei. Zwischen den arbeitgebenden Parteien existiert eine Vertragsbeziehung, doch nur eine von ihnen hat ei- nen Arbeitsvertrag mit der arbeitnehmenden Partei. Bei der drit- ten Partei wird lediglich die tatsächliche Arbeitsleistung erbracht. Wie sich das Vertragsverhältnis konkret darstellt, wird im Folgen- den erläutert. In einem Werkvertragsverhältnis gibt es Auftraggebende und Auftragnehmende. Auftragnehmende geben gleichzeitig Arbeit an diejenigen, die dann bei der auftraggebenden Partei die tatsäch- liche Arbeit leisten. Werkvertragsarbeitnehmende unterscheiden sich von Leiharbei- tenden vor allen Dingen dadurch, dass sie zwar in einem anderen Betrieb arbeiten, als dem, in dem sie angestellt sind, dort jedoch nicht eingegliedert sind. Sie sind also gegenüber den Auftrag- gebenden nicht weisungsgebunden. Ort, Zeit und Art der Arbeit bestimmen nach wie vor die Arbeitgebenden, mit welchen das Arbeitsverhältnis durch einen Arbeitsvertrag begründet ist. Eben jene haben ihren Beschäftigten auch Material, Arbeitskleidung und Ähnliches zu stellen. Wenn dies geschieht und Vorarbeitende oder Vorgesetzte die Dienstanweisungen für die Werkvertragsarbeitnehmenden ertei- len, handelt es sich in der Regel nicht um Leiharbeit. Teil 1 Ein klassisches Beispiel für Werkvertragsarbeitnehmende sieht folgendermaßen aus: Eine dienstleistende Person kommt in das Unternehmen, um Reparaturarbeiten zu erledigen – z.B. eine Sani- tärfachkraft für die Toilettenanlage. Die Arbeitsaufgabe der Person ist es, die Anlage zu reparieren. Sobald sie dieses „Werk“ – also die erfolgreiche Reparatur –erledigt hat, ist der Auftrag beendet. Dieses „Modell“ ist indessen von vielen Arbeitgebenden erweitert worden. Sie senden die eigenen Arbeitnehmenden für lange Zeit – für umfangreiche Aufträge – in die auftraggebenden Unterneh- men. Das bekannteste Beispiel sind Werkarbeitsunternehmen in der Fleischindustrie, in denen Arbeitnehmende über Subunter- nehmen – meist aus Osteuropa – ausgebeutet werden. Die Abgrenzung zwischen Leih- und Werkvertragsarbeitnehmen- den ist auch in der Rechtsprechung umstritten und in der Praxis alles andere als einfach. Die von vielen Werkvertragsunterneh- men genutzte „Auffanglinie“, wenn nicht mehr klar zwischen Auftrag und Leiharbeit zu unterscheiden ist, war der Besitz einer Leiharbeitserlaubnis. Mittlerweile sieht die rec...