ZWISCHENFAZIT ZUR ENTWICKLUNG DER EINWANDERUNGSREALITÄTEN IN DEUTSCHLAND Musterklauseln

ZWISCHENFAZIT ZUR ENTWICKLUNG DER EINWANDERUNGSREALITÄTEN IN DEUTSCHLAND. Im Folgenden sollen die Einwanderungsrealitäten in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg zusammengefasst und aktuelle Herausforderungen im schulischen Bereich im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung benannt werden. Wie in Kapitel 1.2 aufgezeigt, beeinflussten Migration und Flucht die deutsche Gesellschaft bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Offiziell anerkannt wurde diese Realität jedoch erst im Jahre 2005 durch die Formulierung des Zuwanderungsgesetzes. Die grundlegende Intention der Migrant*innen, ein sicheres und stabiles Lebensumfeld zu schaffen, stellt eine verbindende Gemeinsamkeit dar. Die Reaktionen auf die unterschiedlichen Migrant*innen bewegten sich zwischen Exklusion und Unterstützung, nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der einzelnen Migrationsphasen. So erhielten Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen besondere Rechtsansprüche und Eingliederungshilfen aufgrund ihrer deutschen Herkunft. Jedoch wurden ihre Bildungs- und Arbeitsperspektiven stark durch die geringe Anerkennung ihrer vorhandenen Bildungsabschlüsse eingeschränkt und dadurch der Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert. Die zwischen 1955 und 1973 praktizierte Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte ging einher mit der Vorstellung eines sogenannten „Gastarbeiters“. Unter der Annahme, dass der Aufenthalt zeitlich befristet sein würde, und angesichts des Umstands, dass die Arbeitskräfte häufig ungelernte Tätigkeiten ohne erforderliche Deutschkenntnisse ausübten, wurden staatlicherseits keine Integrationsbemühungen unternommen. Die Anerkennung der Realität, dass einige der ausländischen Personen bleiben und Teil der Gesellschaft werden würden, erfolgte nur langsam. Die Flucht vor Krieg brachte Schutzsuchende aus Vietnam nach Deutschland. Politischer Druck und humanitäre Appelle waren erforderlich, um die Einreise in die westdeutsche Bundesrepublik zu ermöglichen. Daraufhin wurden jedoch unterstützende Maßnahmen ins Leben gerufen, die die Integration der Vietnames*innen zum Ziel hatten. Gegensätzlich dazu wurden Vertragsarbeiter*innen für die DDR angeworben. Dort lebten diese getrennt von der deutschen Gesellschaft. Ebenfalls vor dem Krieg flohen Schutzsuchende aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die Aufnahme der Geflüchteten wurde begleitet von Diskussionen und Beschränkungen des Asylrechts – nicht nur, aber auch angesichts des historischen Höchststands von 440.000 Asylanträgen im Jahr 1992. Aktuelle Migrations- und Fluchtbewegungen nach Deutschland sind auf ...